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am wichtigsten die Russen, welche den X. beherrschen und von da an immer
weiter nach 3. vordringen, und die Engländer, die in Vorderindien das reichste
Land der Erde besitzen und durch geschickte Anlage von Kolonieen sich zu Herren
des Indischen Oceans aufgeworfen haben".
Vii. Länder Asiens.
1. Die Asiatische Türkei
umfaßt ein Gebiet, welches fast 22/2 mal so groß ist als das Deutsche Reich,
aber nur 10 Millionen Einwohner hat. Sie steht unter der Herrschast des
türkischen Kaisers und zerfällt in Kleinasien, Armenien, Mesopotamien und Syrien
mit Palästina.
1. Kleinasien war einst ein sehr fruchtbares Land, ist aber jetzt großen-
teils steppenartig und pflanzenarm und hat nur an seinen Rändern reichen
Pflanzenwuchs und schöne Wälder. — Smyrna (150 T.) ist die größte Stadt
und der wichtig st e Handelsplatz Kleinasiens. — Skutari an
der Straße von Konstantinopel ist eine Vorstadt von Konstantinopel. Es wird
von srommen Türken zum Begräbnisplatz erwählt. — Pergllmmn ist berühmt
durch die Erfindung des Pergaments. — Tarsus ist der Geburtsort des Apostels
Paulus. Es liegt am Cydnus, in dessen Wasser sich Alexander der Große ge-
fährlich erkältete. — Von Ephesus, wo ein berühmter Tempel der Diana stand
(„Groß ist die Diana der Epheser!"), sind nur noch Trümmer vorhanden. Auch
die Stadt Troja, der Schauplatz der Jliade, ist jetzt ein Trümmerhaufen. —
Angora ist bekannt durch die in der Umgegend lebenden Angoraziegen, deren
seidenweiches, feingelocktes Haar das berühmte Kämelgarn liefert. — In der
Nähe von Brussa sind wichtige Meerschaumgruben. — Die Kolosser und
G a l a t e r wohnten im Innern Kleinasiens.
Zu Kleinasien gehören die Inseln Eypern, Patmos, Rhodus und
S a m o s. Cypern ist die größte Insel Vorderasiens. Sie ist
jetzt verödet, war aber früher wegen ihrer Schönheit und Fruchtbarkeit berühmt.
Nach ihr haben das Kupfer (eyprisches Metall), die Eypresse, der Cyperwein und
die Cyperkatze den Namen erhalten. Die Insel Patmos war der Verbannungs-
ort des Evangelisten Johannes, der dort der Sage nach die „Offenbarung" schrieb.
— Rhodus, etwas größer als die Insel Rügen, war im Altertums durch seine
Fruchtbarkeit berühmt. Doch hat sich auch an dieser Insel das syrische Sprich-
wort bestätigt, daß dort, wohin der Türke seinen Fuß setzt, das Erdreich auf
100 Jahre unfruchtbar werde; denn sie ist kaum noch ein Schatten von dem, was
sie einst gewesen. Im Altertums stand am Eingange des Hasens der Stadt
Rhodus der „Koloß von R h o d u s", eine metallene Statue, welche zu den
„7 Wundern der alten Welt" gehörte, später aber durch ein Erdbeben zerstört
wurde. Zur Zeit der Kreuzzüge war der Johanniterorden im Besitze der Insel.
— Samos liegt Ephesus gegenüber. An einen Beherrscher (Tyrannen) der
Insel erinnert Schillers Gedicht „Der Ring des Polykrates."
2. Armenien ist ein Teil des Hochlandes von Armenien oder das Quell-
gebiet des Euphrat und Tigris. Die H a u p t st a d t Erzerum (spr. Erserüm)
liegt an einer wichtigen Karawanenstraße. — Die andern beiden Teile Armeniens
gehören zu Rußland und Persien.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Palästina Apostels Paulus Alexander Alexander Brussa Schillers
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3. Mesopotamien ist das Euphrat- und Tigrisland. Bagdad (150 T.)
ist eine wichtige Handelsstadt, war aber im Mittelalter viel größer (2 Mill. E.).
Südlich davon lag am Euphrat das alte Babylon (d. h. Thor Gottes), die
Hauptstadt von Babylonien, einst die erste Stadt Vorderasiens, vielleicht ganz
Asiens, jetzt eine fast menschenleere Trümmerstätte. Auch die Ruinen von Ninive,
der Hauptstadt von Assyrien, sind noch zu sehen. Basra am Schat el Arab,
einst (vor Entdeckung des Seeweges nach Ostindien) eine blühende Handelsstadt,
ist jetzt wegen der sumpsigen Umgebung ungesund, aber durch seine Datteln be-
rühmt. — Mosul liefert feine Baumwollengewebe, welche nach dieser Stadt
„Musselin" genannt worden sind.
4. Syrien mit Palästina. Die Hauptstadt von Syrien ist
Damaskus (150 T.), die wichtig st e Handels- und Industrie-
stadt der Asiatischen Türkei (Stahl- und Seidenwaren, Rosenöl).
Wegen ihrer paradiesischen Lage zwischen Wein- und Obstgärten wird sie „das
Auge des Ostens" genannt, und ein morgenländisches Sprichwort sagt: „Wenn
es ein Paradies aus Erden giebt, so ist es zu Damaskus; liegt es aber im
Himmel, so streitet Damaskus selbst mit dem himmlischen Eden um den Preis
der Schönheit." — Antiochia, jetzt ein ärmlicher Ort mit etwa 6 T. Einwohnern,
ist die alte Königsstadt Syriens, welche zu ihrer Glanzzeit 700 T. E. hatte.
Noch deuten alte Mauerreste auf den Umfang, Trümmerhaufen auf die Pracht
der Stadt, die noch im Mittelalter als „Königin des Ostens" gerühmt
wurde. Für die Geschichte der christlichen Kirche ist die Stadt deshalb merk-
würdig, weil hier die Anhänger Jesu zuerst Christen genannt wurden.
Palästina umfaßt den südlichen Teil Syriens und gehört seiner Größe nach
zu den kleinen Ländern der Erde, ist aber als Wiege der jüdischen
und ch r i st l i ch e n Religion für die Kultur der Menschheit höchst wichtig
und für einen großen Teil des Menschengeschlechts ein „heiliges Land"; die
Stätten, auf denen der Heiland gewandelt, gelehrt und gelitten hat, sind für
alle Zeiten geweiht. Das Land war früher fruchtbar und gut angebaut, ein
Land, „worin Milch und Honig fließt," ist aber jetzt unter der Herrschaft der
Türken großenteils verödet und nur schwach bevölkert. Diese Verödung zeigt
namentlich das Ostjordanland oder Peräa (d. h. das Jenseitige). Es verläuft
nach 0. in eine Wüste und wird gegenwärtig von räuberischen Beduinen bewohnt.
Das Westjordanland zerfällt nach der alten Einteilung in Judäa, Samaria
und Galiläa. — Orte in Judäa: Jerusalem (d. h. Wohnhaus des Friedens),
die frühere Hauptstadt des Landes, war einst eine volkreiche Stadt, hat aber jetzt
nur etwa 30 T. E. Das größte Heiligtum der dortigen Christen ist „die Kirche
des heiligen Grabes." Im 0. von Jerusalem, jenfeit des Kidron, liegt der
Biberg mit dem Garten Gethsemane und der Himmelfahrtskapelle. Nahe
bei Gethsemane stehen einige uralte Ölbäume, die selbst von den Türken mit
frommer Scheu betrachtet und nicht verletzt werden. Jene Stelle im Garten
Gethsemane, wo Jesus von Judas verraten ward, haben die Türken als eine
verfluchte mit Steinhaufen umgeben. Auf der Südseite des Ölberges befindet
sich Bethanien, wo Lazarus mit seinen Schwestern Maria und Martha wohnte.
Das Dörflein ist auch noch in seiner jetzigen Gestalt einer der lieblichsten Orte
des Landes. — Etwa 4 Stunden südlich von Jerusalem liegt Bethlehem (d. h.
Brothaus), „die Stadt Davids". Hier wird in der schönen Marienkirche die
Geburtsstätte Jesu gezeigt. — Jericho, einst eine blühende Stadt mit berühmten
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Palästina Jesu Palästina Jesus_von_Judas Lazarus Maria Maria Martha
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Afrikas. Sie nahmen das Christentum schon in den ersten Jahrhunderten
unserer Zeitrechnung an. Die Hauptstadt des Landes ist Goudar.
Iv. Die Berberei
nimmt den nordwestlichen Teil Afrikas ein und ist fast durchgängig Hochland,
dessen höchste Erhebung das Atlasgebirge bildet. Die Berberei ist 5 mal so
groß als das Deutsche Reich. Die Bewohner sind hell- oder dunkelbraun und heißen
Berbern. Außer ihnen wohnen noch daselbst eingewanderte Araber, Juden und
wenige Europäer. Die Berberei zerfällt in 4 Staaten, welche bis ins 19. Jahr-
hundert hinein als „ R a u b st a a t e n" bezeichnet wurden, weil von da aus
Räuber das Mittelmeer unsicher machten.
1. Die Regentschaft Tripolis mit den Landschaften Barka und
Fessan ist eine türkische Provinz. Die Hauptstadt- von Tripolis ist
Tripolis. Sie ist der Ausgangspunkt einer der wichtigsten Karawanenstraßen
durch die Sahara nach dem Sudan. Haupthandelsartikel sind Goldstaub, Elfen-
bein. Wachs und Straußenfedern. — Die Hauptstadt von Barka ist
Beugasi, eine Hafenstadt an der Großen Syrte, die Hauptstadt vom Oasen-
land Fessan Mursuk. Durch diese Stadt geht die belebteste Wüstenstraße von
Tripolis nach Bornu am Tsad.
2. Der franzö fische Schutz st aat Tunis ist das östlichste und be-
völkertste Atlasland. Die Haupt st adt Tunis ist eine bedeutende Handels-
stadt (fast 150 T.). Nicht weit davon sind die Ruinen von Karthago.
3. Die französische Kolonie Algier ist das mittlere Atlasland und
größer als Frankreich. Die Hauptstadt Algier (75 T.) ist stark befestigt und
hat eine prächtige Lage am Meere. Die Bevölkerung der Stadt besteht größtenteils
aus Europäern. Die fruchtbare Umgegend von Algier versorgt im Frühjahre die
europäischen Märkte mit den ersten Kartoffeln, Gurken und feinen Gemüsen.
4. Das Kaisertum Marokko ist das westlichste und fruchtbarste Atlasland
(etwa l1/*, mal so groß als das Deutsche Reich, hat aber nur den 5. Teil seiner
Einwohnerzahl). Die Bevölkerung besteht aus so eifrigen Muhamedanern, daß
im Innern des Landes sich kein Christ oder Jude auf den Straßen sehen lassen
darf, ohne daß man ihn „ungläubiger Hund" nennt oder anspuckt. Marokko,
wunderbar schön gelegen in einer Ebene am Fuße der Schneegipfel des Atlas,
von den Arabern „das Damaskus des Westens" genannt, ist die
Residenzstadt (50 T.). Die Christen, welche sich in der Stadt aufhalten, dürfen
nur in dem Gesandtschaftsgebäude Gottesdienst abhalten, keine Glocken haben, kein
Kreuz sichtbar werden lassen, müssen überhaupt alles verborgen halten, was an
ihre Religion erinnert. Zwar ist ihnen ein Leichenacker gewährt, aber sie müssen
die Toten in aller Stille dorthin schaffen und ohne religiöse Feierlichkeit begraben.
Die Leiche eines Christen, der außerhalb der Stadt gestorben ist, darf nicht in
diese gebracht werden, denn sie gilt den rechtgläubigen Bewohnern Marokkos für
„Aas von einem Hunde." — Fes ist die größtestadt des Landes (150 T.).
— Tauger (spr. Tandscher) an der Straße von Gibraltar ist der Haupt-
Hafen und e r st e Handelsplatz von Marokko.
d. h. Wüste, ist die größte Wüste der Erde. In ihr finden wir alle
Landschaftsformen vertreten': Alpenlandschaften, jenen der Schweiz nicht nach-
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D. Inseln. 1. Sizilien ist die größte und wichtigste Insel Italiens
und des Mittelmeeres (so groß wie die Provinz Sachsen), liegt in der Mitte
des Mittelmeeres und stellt die Verbindung zwischen Europa und Afrika her.
Sie hat die Gestalt eines Dreiecks und kann vom Gipfel des Ätna, dem
größten Vulkane Europas, der am Fuße 20 Meilen Umfang hat,
überblickt werden. Die Insel war im Altertum „die Kornkammer Italiens",
hat aber jetzt durch die Abholzung der Wälder sehr an Fruchtbarkeit ein-
gebüßt, doch ist sie auch noch reich an Weizen und Baumfrüchten; sogar das
Zuckerrohr und die Baumwollenstaude gedeihen hier. Hauptausfuhrprodukte
sind Südfrüchte und Schwefel. Die H a u p t st a d t ist Palermo (280 T.),
an der Nordküste in schöner Umgebung gelegen. Es hat einen prachtvollen
Hafen und ist die e r st e Handels- und F a b r i k st a d t Siziliens.
— Messllia (150 Sc.), an der Straße von Messina, ist Festung, hat bedeutende
Seidenindustrie und treibt namentlich Handel mit Südfrüchten.
2. Sardinien ist gebirgig und rauh, aber reich an Blei- und Zinnerzen,
welche jedoch wenig ausgebeutet werden. Die Insel ist größer als das
Königreich Württemberg und von der Insel Korsika durch die Straße
von Bonisacio getrennt. Die Küstenbewohner beschästigen sich mit
Fischfang und Korallenfischerei. Die H a u p t st a d t Sardiniens ist Cagliari
(spr. Kaljari). Die Inseln Sardinien und Korsika sind die Verkehrsbrücken
Italiens nach W.
3. Die Insel Elba (so groß wie das Gebiet der Stadt Bremen) liegt
zwischen Korsika und der Westküste Italiens, liefert viel Eisen und war
der Verbannungsort Kaiser Napoleon I. (1814/15).
4. Die Liparischen Änseln im N. Siziliens haben den 3. thätigen Vulkan
Italiens, den S t r o m b o l i, welcher seit undenklichen Zeiten dem Schiffer
als weithin leuchtende Landmarke dient.
5. Die Valkanhalbinsel.
1. Uame, Lage, Grenzen und Größe. Die Balkanhalbinsel hat ihren
Namen nach dem Balkangebirge. Sie ist die östlichste der 3 großen Halb-
inseln Südeuropas und das südöstlichste Glied des Erdteils. Sie reicht weiter
nach 8. als Italien, aber nicht soweit wie die Pyrenäenhalbinsel. An ihrer
breiten Nordseite (160 Meilen) ist sie durch die Save und uutere Donau vom
Rumpfe Europas abgetrennt. Die Halbinsel hängt mit dem Festlande breiter
zusammen, als die beiden anderen südlichen Halbinseln. Durch ihre Lage
war die Balkanhalbinsel sür die Ausbreitung der Kultur ein Mittelglied
zwischen Vorderasien und dem übrigen Europa. Griechenland nahm die
Gaben des Morgenlandes auf, gab sie weiter nach Rom, das sie dann
langsam auf den Rumpf Europas übertrug. Andererseits war die Halbinsel
ein Schauplatz des Hin- und Herwogens der Völker-
massen. Von Asien sind die Hellenen eingewandert, die Angriffe der
Perser ausgegangen, das Christentum und später der Mohaminedanismus
eingedrungen. Von der Balkanhalbinsel wieder zogen Alexander der Große
und später zum Teil auch die Kreuzsahrer nach Asien.
Die Grenzen der Halbinsel sind von 3 Seiten W a s s e r g r e n z e n
und zwar Teile des Mittelmeeres, nämlich im W. das Adriatische und
Jonische Meer, im 8. und 0. das Mittelmeer, das griechische Jnselmeer, die
Dardanellenstraße (genannt nach den festen Schlössern, die auf beiden Usern
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Italiens Europa Afrika Europas Altertum Palermo Siziliens Messllia Messina Sardinien Korsika Bonisacio Cagliari Sardinien Korsika Italiens Elba Bremen Korsika Westküste_Italiens Italiens Italien Donau Europas Vorderasien Europa Griechenland Rom Europas Asien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
25
Im nächsten Jahre, 1869, finden wir zunächst den Kron-
prinzen in Königsberg, wo er der Feier des 250jährigen Bestehens
seines, des ersten Infanterie-Regiments beiwohnt. Im Herbste
des Jahres aber begleiten wir ihn über Wien, Venedig, Brindisi,
Korsu, Korinth, Athen, Konstantinopel und Nhodus nach
Jerusalem.
Am 4. November traf unser Held in Jerusalam ein, wo
ein höchst festlicher Empfang erfolgte. Hier besuchte er alle die
heiligen Stätten, welche Zeugen des Wirkens und Leidens des
Erlösers gewesen sind. Am Abend sah der Kronprinz vom
Olberge aus die Sonne über Jerusalem untergehen. „Diesen
ersten Abend in Jerusalem," schrieb er in sein Tagebuch, „an
welchem ich vom Ölberge aus den Sonnenuntergang betrachtete,
indem gleichzeitig jene großartige Stille in der Natur eintrat,
die schon an jedem anderen Orte etwas Feierliches hat, werde
ich mein Lebenlang nicht vergessen. Hier konnte das Gemüt
sich von der Erde abwenden und dem Gedanken ungestört nach-
hängen, der jedes Christen Innerstes bewegt, wenn er auf das
große Erlösungswerk zurückblickt, das an dieser Stätte seinen er-
habensten Ausgangspunkt feierte. Das Nachlesen der Lieblings-
ftellen in den Evangelien an solchem Orte ist ein Gottesdienst
für sich."
Nach kurzer Raft von wenig Tagen ging die Reise weiter
nach Jaffa, von dort zu Schiff nach Beirut und dann in den
Libanon hinein. Von der christlichen Bevölkerung daselbst wurde
der hohe Reisende überall mit Freudenbezeugungen empfangen
und kam am 11. November abends in der festlich erleuchteten
Stadt, Damaskus an.
Über Beirut ging's nun zurück ins Meer und hinüber nach
Port Said in Ägypten, dem Hafenplatze am diesseitigen Aus-
gange des Suezkanals. Dieser Kanal, der das Mittelmeer mit
dem roten Meere und dem indischen Ozean verbindet, und dem
Schiffer, der früher um das Kap der Guten Hoffnung fahren
mußte, den Seeweg nach Ostindien um ein Bedeutendes abkürzt,
wurde am 17. November 1869 eröffnet. Den großen Feierlich-
keiten, welche dieses wichtige Ereignis begleiteten, hatte der Kron-
prinz Friedrich Wilhelm als Vertreter Preußens und des nord-
deutschen Bundes beizuwohnen, weshalb ihn auch in Port Said
bereits eine norddeutsche Fregatte, die „Hertha", erwartete und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm